Guinness-Buch - Pfullinger Feuerwehrjugend will im Juli die längste Löschkette der Welt zusammenstellen. Jeder kann bei dem Spektakel mitmachen
Rekordjagd mit Eimern
Von Erwin Scheib
PFULLINGEN. Einmal im Leben einen Weltrekord aufstellen - davon träumen viele. In diesem Jahr muss es nicht beim Träumen bleiben. Die Pfullinger Jugendfeuerwehr will am 23. Juli einen Rekordversuch wagen, will sich mit der längsten Eimerkette der Welt einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde erobern.
Mit einer Kette aus knallroten Eimern wirbt die Feuerwehr am Turm des Magazins für ihren Weltrekord. Nicht alle hier gezeigten Eimer taugen für den Rekordversuch: »Ein Loch ist im Eimer«, heißt ein Oldie-Hit des Medium-Terzetts. FOTO: Thomas Baral Das schaffen die wackeren Jungfeuerwehrleute um ihren Chef Andreas Heinlin natürlich nicht alleine. Damit\'s mit dem Weltrekord auch klappt, müssen sich mindestens 4 700 Eimerträger in die Kette einreihen, für Weltrekordjäger eine nicht alltägliche Chance. Anmelden kann man sich schon jetzt.
Theoretisch ist die Sache recht einfach: 4 700 Teilnehmer, 500 Liter Wasser, 100 Eimer listet die eigens für den Landesjugendfeuerwehrtag 2011 eingerichtete Homepage die zum Weltrekord führenden Fakten auf. Bis die Rekordjäger in der Innenstadt auf der fünf Kilometer langen Strecke nach den Eimern greifen können, muss das alle vier Wochen tagende Organisationsteam aber noch einige Hausaufgaben erledigen.
Jugend stark vertreten Der Weltrekordversuch ist sicherlich der spektakulärste Teil des Treffens der jungen Feuerwehrleute vom 22. bis 24. Juli in Pfullingen. Zum Landesjugendfeuerwehrtag erwartet die Wehr 1 500 Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg. »Die machen natürlich alle mit beim Weltrekordversuch«, nennt Wolfram Auch, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pfullingen, eine sichere Bank im Teilnehmerfeld.
Weitere Eimerträger sollen Vereine und Verbände stellen. Die Feuerwehr hat vor kurzem Briefe losgeschickt, mit denen sie um Unterstützung bittet. Auch die örtlichen Schulen wurden angeschrieben. Rückmeldungen hat der Kommandant bisher noch keine. »Die Schulrektoren müssen unser Anliegen sicherlich noch mit dem Lehrerkollegium absprechen«, signalisiert Wolfram Auch Verständnis.
Natürlich sind beim Weltrekordversuch nicht nur Jugendliche angesprochen. »Alle können und dürfen mitmachen«, betont Auch. Deshalb wollen die Feuerwehrleute neben befreundeten Organisationen wie Deutsches Rotes Kreuz oder Technisches Hilfswerk auch Firmen in der Umgebung wie Daimler, Bosch oder Leiter-Platten Pfullingen (LPP) um personelle Unterstützung bitten. Der Kommandant kann sich gut vorstellen, dass sich beispielsweise Stammtische einklinken oder Gruppen, die gemeinsam Freizeitsport betreiben. Aber auch einzelne Bürger, die sich spontan in die Kette einreihen wollen, werden willkommen sein.
»Endlos-Schleife« geht nicht Wenn aus dem Versuch ein anerkannter Weltrekord werden soll, müssen die Guinness-Bedingungen erfüllt werden. Das heißt im Klartext: Der Veranstalter muss nachweisen, dass er tatsächlich 4 700 Teilnehmer zum Mitmachen motivieren konnte. Der Trick mit einer »Endlos-Schleife«, bei der sich die Wasserträger nach dem Lauf erneut hinten in die Warteschlange einreihen, hat keine Chance.
Für den Teilnehmernachweis muss sich jeder Eimerträger registrieren lassen. Benötigt werden aber nur Vorname, Name und Unterschrift. Adressen werden nicht abgefragt. Die Daten werden vertraulich behandelt, versichert die Feuerwehr und nach dem Versuch gelöscht.
Wer mitmachen will, muss sich für das am Samstag, 23. Juli, gegen 16 Uhr beginnende Spektakel etwa drei Stunden Zeit nehmen. Wer sich erst am Veranstaltungstag anmelden will - auch das ist möglich - muss natürlich früher kommen. (GEA)