Jubiläum - Die Reutlinger Jugendfeuerwehr feiert ihren 20. Geburtstag. Kekserne Medaille verliehen
»Für uns durchs Feuer«
VON REGINA STÖRK
REUTLINGEN. »Die Jugendfeuerwehr ist für alle da - vor allem für die, die etwas erleben wollen.« Das hatte sich die Jugendfeuerwehr Reutlingen von Anfang an auf die Fahne geschrieben. 86 Jungs - damals war die Feuerwehr noch eine reine Männerdomäne - setzten am 30. Januar 1990 ihre Unterschriften auf die Gründungsurkunde.
Am Freitagabend feierte der Rettungsnachwuchs seinen 20. Geburtstag mit Rückblick und Reden, Film und Vesper, Quiz, Modenschau und ganz viel guter Laune im Rahmen seiner Jahresversammlung in der Feuerwache. Und schließlich verlieh Feuerwehrkommandant Harald Herrmann allen, die dazu beigetragen haben, dass die Geschichte der Reutlinger Jugendfeuerwehr eine reine Erfolgsgeschichte wurde, die »kekserne Medaille am Bande«. Er habe sich dabei von Friedel Kehrer inspirieren lassen, die ihre Mannschaft aus Anlass des 125. Geburtstags der Bronnweiler Feuerwehr ebenfalls mit einem »Keksorden« ausgezeichnet hatte, verriet Herrmann. 86 Jugendlichen seien bei der Gründung für die Feuerwehr entflammt gewesen, berichtete Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, 752 Jungen und inzwischen auch Mädchen hätten sich in den vergangenen Jahren hier engagiert und für viele sei die Feuerwehr zu einem echten Dauerbrenner geworden.
»Schon bei der Eröffnung waren die Ersten aus ihren Stiefeln herausgewachsen« 203 Nachwuchshelfer seien inzwischen in die Erwachsenen-Mannschaften übergewechselt und sechs von ihnen haben ihren Weg sogar bei der Berufsfeuerwehr gefunden. »Sie gehen also immer noch für uns durchs Feuer«, so Barbara Bosch.
Auch am Freitagabend wurden wieder zwölf junge Leute im Kreis der erwachsenen Mannschaften übernommen.
Derzeit sind es 130 Jungen und Mädchen, die sich in 13 Jugendgruppen engagieren.
Die einzigen Probleme mit dem Nachwuchs sei die Größe der Uniformen. »Schon bei der Eröffnung waren die Ersten aus ihren Stiefeln, Jacken und Hosen herausgewachsen«, berichtete die Oberbürgermeisterin schmunzelnd.
Was Jugendleiter und Betreuer mit ihren Schützlingen hier in den vergangenen zwanzig Jahren auf die Beine gestellt hatten, zeigte eine eindrucksvolle Diashow mit Fotos und Zeitungsausschnitten, die der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Bleher mit passender Musik vertont auf der Leinwand in Szene gesetzt hat.
Mehrere Ausbildungsfahrten, Mitarbeit bei Stadtfesten und Sicherheitstagen, Polizeibesuch, Berufsfeuerwehrtage und Übungen waren dabei, aber auch Spiel und Spaß, Floßfahrten auf dem Neckar und viele Veranstaltungen mehr, die den Nachwuchs sichtlich zu einem tollen Team haben zusammenwachsen lassen.
Bei dem Quiz, das die Jugendlichen vorbereitet hatten, mussten Feuerwehrkommandant Harald Herrmann und Bürgermeister Peter Rist zeigen, wie gut sie ihren Nachwuchs kennen. Um die Lieblingsspeise der Gönninger Kids ging es da (Chips mit Ketchup), Eintrittsalter und Motto in den Jugendgruppen. Sie mussten fehlerfrei beantworten können, ob Stephan Raab oder wer sonst Stadtjugendfeuerwehrwart ist, wie viele Gruppen es gibt und wer bei der Gründung dabei war.
Und schließlich hatten die Jungen und Mädchen eine Modenschau mit dem Outfit der vergangenen 20 Jahre vorbereitet, die Peter Rist und Harald Herrmann in die richtige zeitliche Reihenfolge zu bringen hatten. Beide Männer lösten die ihnen gestellten Aufgaben mit Bravour und der Hilfe zweier fachlich versierter Insider aus den Jugendgruppen.
»Ohne euch wäre das alles so nicht zu machen gewesen«, erklärte Harald Herrmann anerkennend, als er Jugendwarten, Betreuern, Helfern und allen die sich hier engagieren, den keksernen Orden verlieh. (GEA)