Es ist Samstagmorgen 5.30 Uhr, der Wecker klingelt und alle Mitglieder der Jugendfeuerwehr aus Ohmenhausen stehen blitzschnell auf. Die Eltern trauen ihren Augen und Ohren nicht, kein Gejammer, alle gut gelaunt. Was ist denn da los?
Natürlich, heute ist ja der Berufsfeuerwehrtag bei der Jugendgruppe Ohmenhausen. Schnelle Katzenwäsche, anziehen und ab zum gemeinsamen Frühstück. Am Frühstückstisch gibt\'s nur ein Thema. Was heute wohl alles passieren wird?
6.30Uhr: Jetzt aber los ins Feuerwehrhaus, das Frühstück wegräumen sollen die Eltern, die noch gemütlich bei einer Tasse Kaffee sitzen.
Es ist kurz vor sieben, die Jugendgruppenleiter und die Helfer der Einsatzabteilung, welche in unzähligen Stunden dieses Highlight des Jahres ausgearbeitet und vorbereitet haben, beginnen mit der Mannschaftseinteilung. Nach der Fahrzeugübernahme und dem Vorbereiten des Aufenthalts-und Nachtquartiers wäre Dienstsport auf der Tagesordnung gestanden, wenn da nicht plötzlich Alarm gewesen wäre. \"Große Ölspur im Hainbuchenweg, Einsatz für das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und Löschfahrzeug LF 8/6“. Schnell wurden die Einsatzkleidungen angezogen und die Einsatzfahrzeuge besetzt. Nach der Erkundung durch den Einsatzleiter wurde die simulierte „Ölspur“ fachgerecht abgestreut, Warnschilder aufgestellt und die Straße dann für den Verkehr wieder freigegeben.
Zurück auf der Feuerwache musste alles wieder einsatzbereit gemacht werden. Danach war erstmal Vesperpause mit leckeren und Fleischkäse belegten Brötchen vom Metzger von nebenan.
Nach der Pause galt es den „Pool“ klar zu machen, den das Wetter war wie letztes Jahr auf unserer Seite. Kaum angefangen, ertönte erneut der Alarmgong. \"Heckenbrand mit starker Rauchentwicklung, Brand droht auf Gebäude überzugreifen.\" Jetzt war Eile geboten. In gerade einmal einer Minute nach dem Alarm rückten die Fahrzeuge ab. Dichter Rauch stand über dem Brunnenplatz. In Windeseile wurden zig Schläuche ausgerollt und das Feuer gelöscht, bevor es das Gebäude erreichen konnte.
Beim gemeinsamen Mittagessen wurde angeregt über das bereits Erlebte diskutiert. Was die Jungs und Mädels nicht wussten, es bereiteten bereits mehrere Feuerwehrangehörige ein Übungsfeuer mit unbehandeltem Holz auf dem Feuerwehrübungsgelände vor. Auch dieses Feuer hatte keine Chance, nachdem alle vier Trupps ein Strahlrohr in Stellung gebracht hatten und kräftig löschten. So wurde dem Roten Hahn der Gar ausgemacht.
Am Abend fanden sich dann die Eltern im Feuerwehrhaus ein, um gemeinsam mit dem Feuerwehrnachwuchs und den Betreuern zu grillen, über das Erlebte zu plaudern und in einer Bilderschau den Tag Revue passieren zu lassen. Der Alarmgong ließ dann alle, aber hauptsächlich die Eltern aufhorchen. Noch bevor manche verstanden hatten, was los war, waren schon alle Fahrzeuge ausgerückt. Bei einer Schauübung im Hof des Feuerwehrhauses wurde in eindrucksvoller Weise ein Behelfsauffangbecken aus vier Steckleiterteilen und einer Plane gebaut und mit den Tauchpumpen das Wasser vom Pool in das Becken umgepumpt. Die Eltern sowie die anwesenden Feuerwehrkameraden waren sehr beeindruckt vom Können der Kids.
Wer nun glaubte, dass Ruhe einkehrt, wurde schnell eines Besseren belehrt. Abteilungskommandant Thomas Renz hatte zusammen mit Kameraden einen Werkstattbrand simuliert. Die komplette Werkstatt war mittels Nebelmaschine derart verraucht, so dass man die Hand nicht vor den Augen sah. Nach der Erkundung und den ersten Löschmaßnahmen war schnell klar, hier muss Verstärkung her. Diese stand schon am Ortseingang parat und wartete nur auf den Einsatzbefehl. Große Augen machten die vielen Zuschauer, als die Drehleiter der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Betzingen eintraf. Über das Wenderohr der Drehleiter wurde der Brand von oben bekämpft. Mit vier Strahlrohren im Innen und Aussenangriff konnte dann schnell \"Feuer aus, zum Abmarsch fertig\" gegeben werden.
Nach einem erlebnisreichen Tag war dann Bettruhe angesagt, bevor um 6.33 Uhr am nächsten Morgen der Alarmgong zum nächsten Einsatz rief. \"Brandmeldealarm im Industriegebiet.“ Routiniert wurde dieser abgearbeitet. Anschließend fuhren die Jugendlichen in die Hauptfeuerwache, um die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Zurück in Ohmenhausen musste noch das Feuerwehrhaus auf Vordermann gebracht und an die Einsatzabteilung übergeben werden. Nach einem gemeinsamen Frühstück endete ein erlebnisreicher Berufsfeuerwehrtag in Ohmenhausen.
Für die Unterstützung herzlichen Dank der Feuerwehrführung, der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Betzingen. Ein besonderer Dank geht auch an die Jugendgruppenleiter und Helfer der Einsatzabteilung, ohne deren Engagement ein solcher Tag nicht möglich gewesen wäre.