Um 01:59 Uhr ging bei der Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst eine Brandmeldung über einen Wohnungsbrand in Orschel-Hagen ein. Der Anrufer informierte die Leitstelle, dass es sich um ein mehrgeschossiges Wohngebäude handeln würde und in der Brandwohnung eine mobilitätseingeschränkte Person wohne. Sofort entsandte die Feuerwehr entsprechend dem Alarmstichwort „Menschenleben in Gefahr“ den Löschzug der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Stadtmitte zur Einsatzstelle.
Die ersten Kräfte konnten vor Ort einen Wohnungsbrand im 1. Obergeschoss eines 3-geschossigen Mehrfamilienhauses vorfinden. Der Treppenraum war bereits verraucht. Eine Nachbarin und die Bewohnerin der Brandwohnung kamen den Einsatzkräften bereits entgegen. Sie konnten sich aus eigener Kraft ins Freie retten, erlitten dabei jedoch leichte Rauchgasvergiftungen. Beide wurden vom Rettungsdienst betreut und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Das Feuer hatte bereits die Fenster in Mitleidenschaft gezogen, so dass giftiger Brandrauch nach außen drang. Die Bewohner der darüber liegenden Wohnungen gingen an die Fenster und öffneten diese, um sich über die Situation zu informieren. Da der Treppenraum verraucht war wurden die Bewohner durch den Einsatzleiter der Feuerwehr aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und in den Wohnungen zu verbleiben. Die Neugierde der Bewohner führte jedoch zu einer geringen Verrauchung ihrer Wohnung. Aufgrund der Verrauchung wurden die Bewohner dann nach Belüftung des Treppenraums aus ihrer Wohnung herausgeführt. Bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt wurde der Abrollbehälter „Soziales“ an die Einsatzstelle zur Unterbringung der evakuierten Bewohner gebracht (Anmerkung: Der Abrollbehälter „Soziales“ beinhaltet Sitzmöglichkeiten für ca. 10 Personen und kann beheizt werden.) Hier wurden vorübergehend drei Bewohner aus zwei Wohnungen untergebracht.
Die Feuerwehr ging unter Atemschutz in die Wohnung vor und konnte den Brand rasch löschen. Bereits wenige Minuten nach Eintreffen der Feuerwehr meldete der Einsatzleiter „Feuer aus“. Im Nachgang wurden die angrenzenden Wohnungen auf etwaige Verrauchung geprüft. Hierbei setzte die Feuerwehr auch ein Messgerät zum Nachweis von Brandgasen ein. In der über der Brandwohnung liegenden Wohnung konnten Brandgase festgestellt werden. Kurzzeitiges Lüften reichte jedoch aus, um die Wohnung wieder bewohnbar zu machen.
Im Einsatz waren rund 40 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte, der Einsatzführungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz mit einem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst zur Behandlung und Betreuung der evakuierten Personen. Die Polizei unterstützte die Maßnahmen der Feuerwehr und sperrte die Einsatzstelle weiträumig ab. Der Einsatz konnte gegen 04:30 Uhr beendet werden.
Feuerwehr Reutlingen
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