Etwa eine Stunde, nachdem die Einsatzkräfte der Feuerwehr Reutlingen den Einsatz in der Innenstadt bei einem Trafobrand beendet hatten, wurde die Feuerwehr zu einem weiteren Brandeinsatz in die Innenstadt gerufen. Der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst war ein Zimmerbrand in der Liststraße gemeldet worden.

Beim Eintreffen des Löschzuges der Berufsfeuerwehr schlugen Flammen aus einer Wohnung im 2. Obergeschoss eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses und drohten bereits auf den Dachstuhl des Gebäudes überzugreifen. Die Bewohner befanden sich noch im Gebäude und wurden vom Einsatzleiter aufgefordert, dieses sofort zu verlassen. Die Bewohnerin der Brandwohnung konnte sich mit ihren beiden Kindern ebenfalls selbst aus der Brandwohnung retten. Insgesamt konnten 13 Personen aus dem Gebäude gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Zur Betreuung der Personen stand bei frostigen Temperaturen der Abrollbehälter Soziales der Feuerwehr zur Verfügung.

Zur Durchführung der Einsatzmaßnahmen wurden zu Beginn des Einsatzes weitere Kräfte der Feuerwehr mit einem zweiten Löschzug und Sonderfahrzeuge nachgefordert. Zur Brandbekämpfung des ausgedehnten Wohnungsbrandes wurde ein Rohr im Innenangriff unter Atemschutz über den Treppenraum und zur Verhinderung einer weiteren Brandausbreitung in den Dachstuhl ein Rohr über die Drehleiter vorgenommen. Parallel zu den Löschmaßnahmen wurde das Gebäude stromlos geschalten und komplett durchsucht.

Während den Nachlöscharbeiten wurden Drucklüfter zur Entrauchung und eine Wärmebildkamera zum Auffinden letzter Brandnester eingesetzt. Ein Teil der Wohnungen konnte nach einer CO-Messung wieder für die Bewohner freigegeben werden. Für die übrigen Bewohner mussten Ersatzunterkünfte organisiert werden.

Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte mit zwei Löschzügen, die Abrollbehälter Soziales und Atemschutz, der Einsatzführungsdienst und der Kommandant der Reutlinger Feuerwehr Harald Herrmann. Ebenso vor Ort waren ein Großaufgebot des Rettungsdienstes mit einem organisatorischen Leiter und die Polizei.

Die Schadenshöhe und die Brandursache sind derzeit unbekannt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.