Unwahrscheinliches Glück hatte am Sonntag ein junger Fahrradfahrer. Der Sechsjährige war mit seinem BMX-Rad auf der Reutlinger Straße unterwegs, als er kurz nach 12 Uhr vom Pedal abrutschte. Dabei geriet er mit seinem linken Unterschenkel zwischen Pedal und Fahrradrahmen. Aus eigener Kraft gelang es dem Jungen nicht mehr, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Auch die zur Hilfe gerufenen Familienmitglieder, die mit Wasserpumpenzange und Bügelsäge angerückt waren, kapitulierten vor der soliden Technik. Die Polizei veranlasste schließlich die Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst. Nach Aussage von Feuerwehrkommandant Hartmut Holder gestaltete sich die Rettung anschließend alles andere als einfach. Einerseits wollte man den eingeklemmten Unterschenkel des Jungen keiner weiteren Verletzung aussetzen, andererseits war eine Demontage des Fahrrads mit dem eingeklemmten Jungen auf dem Rad recht anspruchsvoll. Ein simples Durchsägen der Pedaleinheit schied angesichts der Tatsache aus, dass es sich um gehärteten Stahl handelte. Der Einsatz des hydraulischen Schneidgeräts, mit dem normalerweise eingeklemmte Unfallopfer aus ihren Autos befreit werden, scheiterte letztlich am nicht vorhandenen Platz zwischen Pedal, Bein und Fahrradrahmen. Ein ebenfalls hydraulischer Pedalschneider kapitulierte vor dem extrem widerstandsfähigen Stahl. Letztlich konnte der Junge befreit werden, nachdem die Feuerwehr ein Trennschleifgerät einsetzte. Parallel dazu wurde der heiße Stahl mit Wasser gekühlt.
Glück im Unglück hatte der junge Radfahrer dann aber doch noch. Die Besatzung des Rettungswagens diagnostizierte nur leichte Verletzungen, so dass der Bub auf den Armen seiner Eltern mit einem sichtlichen Schrecken im Gesicht, ansonsten aber nahezu unversehrt, den Heimweg antreten konnte.