PFULLINGEN. Ein technischer Defekt, wohl ein nicht funktionierender Grenzwertgeber, hat beim Befüllen der Öltanks im Hallenbad gestern zu einem großen Einsatz der Feuerwehr geführt:
Gegen 10.45 Uhr musste diese mit rund 25 Mann ausrücken, als gemeldet wurde, dass Öltanks im Keller des Echazbads überliefen. Die Klemensstraße war während des Einsatzes der Feuerwehr für Fahrzeuge gesperrt.
Wie Stadtbaumeister Karl-Jürgen Oehrle sagte, seien die fünf 1 000-LiterTanks überfüllt worden, sodass eine Fuge aufplatzte und etwa 200 bis 300 Liter Heizöl ausliefen. Allerdings habe das Öl das Gebäude nicht verlassen können. Die Gefahr, dass es in die Kanalisation läuft, konnte gebannt werden.
Keine Gefahr für die Umwelt
Das bestätigt auch das Landratsamt; es seien sofort die richtigen Schritte unternommen worden, eine Gefahr für die Umwelt konnte so abgewendet werden. Der Mitarbeiter vom Kreisumweltamt musste nur noch einen Sachverständigen bestellen, der die Ursache des Unfalls ergründen soll.
Wie der Pfullinger Feuerwehrkomandant Dietmar Rall am Ende des Einsatzes kurz nach 15 Uhr sagte, sei die Feuerwehr an diesem Dienstag ganz schön in Trapp gehalten worden: Vor dem Ölalarm war man in ein Privathaus gerufen worden, um die Folgen eines Frostschadens, einen Wasserrohrbruch, in Grenzen zu halten. Und zeitgleich mit der Alarmierung zum Hallenbad waren seine Leute auch noch zu einem Einsatz in einer Firma gerufen worden. Das stellte sich allerdings als Fehlalarm heraus. Das Hallenbad wurde übrigens nach Eintreffen der Feuerwehr evakuiert. Nicht notfallmäßig, so der Feuerwehrchef, sondern in aller Ruhe, damit der Schaden behoben werden konnte, denn man habe ja nicht unten eine mögliche Gefahr und oben badende Leute haben wollen.
Allerdings standen dann viele der Badbesucher - darunter eine ganze Reihe junger Mütter mit ihren Kleinkindern - auf der Straße und konnten wegen der überall quer stehenden Einsatzfahrzeuge nicht ihre eigenen Autos für die Heimfahrt nutzen. Die Feuerwehr organisierte schließlich einen Fahrdienst, um diese Badbesucher heimzubringen. Teilweise waren die Frauen bei Anwohnern solange in der Wärme untergekommen. Auch für den Fall, dass ein Brand hätte entstehen können, war vorgesorgt. Schnell wurde begonnen, das auslaufende Öl in einem externen Tank aufzufangen. Schließlich wurde auch eine Privatfirma beauftragt, die Öltanks komplett leer zu pumpen.
Diese fünf Tanks, die fürs Hallenbad als Notreserve dienten - normalerweise wird dort mit Gas geheizt - sind beschädigt und müssen demontiert und zerlegt werden. Das sei dann aber auch der einzige Schaden, der bei diesem Vorfall zu beklagen sei, so Rall. Richtig und schnell reagiert habe der Bademeister, der mit Lappen und Lumpen eine erste Barriere fürs auslaufende Öl herstellte, sodass es nicht bis zum Auslauf des Heizraums gelangen konnte. Und den Auslauf hatte die Feuerwehr gleich als Erstes geschlossen, um ein Austreten des Öls in die Kanalisation zu verhindern. Am Ende des langen Einsatzes wurde dann noch das Gebäude durchlüftet, um die Öldämpfe loszuwerden. Wann das Hallenbad wieder aufmacht, war gestern noch nicht klar, Karl-Jürgen Oehle rechnet nicht mit einer langen Schließungszeit. (GEA)