Der Fahrer eines mit Gefahrstoff beladenen Lastzuges bemerkte am Ortsende von Grafenberg, dass aus seiner Ladefläche weißer Rauch aufsteigt. Sofort stellte er seinen Laster am Straßenrand ab und schaute nach, was passiert ist. Dabei bemerkte er, dass ein mit Schwefelsäure befüllter IBC-Behälter undicht geworden ist und Flüssigkeit austritt.
Daraufhin wählte er die Notrufnummer 112 und verständigte die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Reutlingen. Diese alarmierte laut Alarm- und Ausrückeordnung um 7:39 Uhr die Feuerwehr Grafenberg und den Gefahrstoffzug Ermstal.
Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges der Feuerwehr Grafenberg bestätigte sich das Meldebild. Die Feuerwehr sperrte die Einsatzstelle weiträumig ab, stellte einen dreifachen Brandschutz sicher und erkundete mit einem Atemschutztrupp die Ladefläche. Vom Fahrer bekam die Feuerwehr die Ladepapiere ausgehändigt.
Mitglieder des Gefahrstoffzuges Ermstal, bestehend aus den Feuerwehren Metzingen und Dettingen/Erms, rüsteten sich umgehend mit speziellen Schutzanzügen aus und dichteten den leckgeschlagenen Behälter ab. Die ausgetretene Flüssigkeit wurde mit speziellem Chemikalienbinder gebunden und aufgenommen. Parallel wurde ein Dekontaminationsplatz für die Einsatzkräfte aufgebaut.
Bei der weiteren Erkundung stellte man fest, dass nur eine geringe Menge Säure ausgetreten ist. Trotzdem dürfen die Gefahren, die bei der Freisetzung entstehen, nicht unterschätzt werden. So sind schon beim Kontakt mit geringen Mengen schwere Verätzungen der Haut, der Augen und der Atemwege die Folge. Zudem wirkt der Stoff gegenüber Metallen korrosiv.
Um die Gefahren und die Maßnahmen besser einschätzen zu können hält die Feuerwehr Metzingen hierfür eine ausgebildete Fachberaterin Chemie vor.
Im weiteren Verlauf füllten die Spezialkräfte den defekten Behälter in einen neuen Auffangbehälter um. Anschließend wurden der Abstellort und der LKW gereinigt und die Einsatzstelle der Polizei übergeben.
Verletzte gab es nicht zu beklagen. Die Ortsdurchfahrt von Grafenberg blieb während den Einsatzmaßnahmen für rund 3,5 Stunden gesperrt.
Die Feuerwehren Grafenberg, Metzingen und Dettingen/Erms waren mit insgesamt 14 Fahrzeugen, zwei Abrollbehältern und etwa 50 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit drei Einsatzfahrzeugen und die Polizei mit mehreren Streifenwagen im Einsatz. Ebenso waren Grafenbergs Bürgermeisterin Annette Bauer und der Stellvertretende Kreisbrandmeister Hartmut Holder vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Einsatzleiter war der Stellvertretende Feuerwehrkommandant von Grafenberg, Marco Hellmig.
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