Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Pfullingen
im Einsatz beim NATO-Gipfel
Am 03. und 04. April 2009 fand aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der NATO der Doppelgipfel in Baden-Baden/Kehl und Straßburg statt.
Zur Sicherstellung der Aufgaben im Bevölkerungsschutz wurde vom Innenministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe eine Einsatzkonzeption entwickelt, zu deren Umsetzung eine Vielzahl von Einsatzkräften der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen erforderlich waren.
Das Land hatte auch die bei der Feuerwehr Ravensburg stationierte Ausrüstung für einen Massenanfall von Verletzten (MANV) einschließlich einer dazu gehörenden Einheit der Dekontamination, d. h. Reinigen von Personen, die mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind, mit eingebunden. Dadurch waren sechs Einsatzkräfte der Feuerwehr Pfullingen zusammen mit insgesamt 126 ehrenamtlichen Einsatzkräften der Feuerwehren Ravensburg, Leutkirch, Isny, Biberach und Winterlingen sowie der DRK-Bereitschaft Ravensburg mit Stellung beim NATO-Gipfel am 03. und 04. April 2009 eingesetzt.
Ihre Aufgabenstellung beim NATO-Gipfel wäre im Bedarfsfall eine Dekontaminationsstelle in Verbindung mit einem Behandlungsplatz aufzubauen gewesen, um Verletzte aufzunehmen. Die Vorbereitung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Pfullingen begann bereits mehrere Wochen vor Beginn des politischen Großereignisses. Intensiv wurde der Aufbau und Betrieb einer solchen Dekontaminationsstelle für Verletzte geübt. Am 13.03.2009 fand aus diesem Grunde dann auch eine gemeinsame Abschlussübung in Ravensburg mit allen beteiligten Helfern statt.
Am Freitag, 03.04.2009 um 04.00 Uhr erfolgte für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Pfullingen der Abmarsch zum NATO-Gipfel nach Baden-Baden. Unter der Gesamtleitung von Stadtbrandmeister Claus Erb, Feuerwehr Ravensburg, wurde die Einsatzbereitschaft im Bereitstellungsraum in Gaggenau bezogen. Dort warteten die Einheiten auf ihren möglichen Einsatz.
Die Helfer wurden dort vom Technischen Hilfswerk (THW) bestens versorgt und die Übernachtung erfolgte in einer Sporthalle. Feldbett an Feldbett reihten sich aneinander. Bei den nahezu 700 dort bereitgehaltenen Einsatzkräften war an Schlaf kaum zu denken. In den frühen Morgenstunden des 04.04.2009 wurde der gesamte Konvoi aus 126 Helfern und 26 Fahrzeugen in das ca. 60 km entfernte Kehl verlegt.
Der Bereitstellungsraum war dort im Gewerbegebiet von Kehl. Hier hieß es dann wieder warten auf einen möglichen Aufbau der bereitgestellten Ausrüstung, wie Behandlungs- und Dekonzelte samt Innenausstattung.
Durch die schweren Ausschreitungen im fünf Kilometer entfernen Straßburg war dann auch die Lage kurzzeitig angespannt. Aus der Ferne sah man die Rauchsäulen aus der französischen Nachbarstadt aufsteigen. Jedoch blieb die Lage in Kehl nach wie vor ruhig, so dass um ca. 18.00 Uhr der Bereitstellungsraum in Kehl wieder aufgegeben wurde und die Rückfahrt in den Bereitstellungsraum Gaggenau erfolgte. Um 21.00 Uhr wurde dann die Einsatzbereitschaft von der dortigen Einsatzleitung gänzlich aufgelöst. Die Helfer der Feuerwehr Pfullingen traten zusammen mit der kompletten MANV/Dekon-Einheit die Rückfahrt in ihre Heimatstandorte an. Um 22.30 Uhr endete für die Pfullinger der Einsatz.
Die beiden Tage beim NATO-Gipfel waren für die sechs Einsatzkräfte der Feuerwehr Pfullingen ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn glücklicher Weise kein unmittelbares Eingreifen erforderlich wurde.