Einen Großeinsatz hatten Feuerwehr, Polizei und DRK am Montagnachmittag zu bewältigen, nachdem aus einem Überdruckventil eines Tanks in der Eislaufhalle in der Rommelsbacher Straße eine größere Menge Ammoniakgas ausgeströmt war. Nachdem im Zuge von Sanierungsarbeiten das Dach der Halle abgedeckt worden war, erwärmten sich gegen 14 Uhr die im Boden verlegten Kühlleitungen durch die starke Sonneneinstrahlung. Das Ammoniak dehnte sich sowohl in den Leitungen, als auch in dem ca. 2.900 Liter fassenden Tank so stark aus, dass sich das Überdruckventil des Tankes öffnete und eine noch unbekannte Menge des reizenden Gases austrat.
Insgesamt 8 Personen, darunter sechs Feuerwehrleute, zogen sich leichte Verletzungen zu. Zwei Passanten und ein Feuerwehrmann mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden. 68 weitere Personen, die sich in der näheren Umgebung aufhielten, wurden im Altenheim in der Carl-Diem-Straße vom DRK betreut und ärztlich untersucht.
Die Polizei sperrte mit starken Kräften den Gefahrenort unter Berücksichtigung der Windrichtung weiträumig ab und leitete den Verkehr um. Außerdem erfolgten Warnmeldungen an die Bevölkerung über Lautsprecher- und Rundfunkdurchsagen mit der Aufforderung, Türen und Fenster geschlossen zu halten und das Haus nicht zu verlassen. Auch drei Schulen im unmittelbaren Gefahrenbereich wurden sicherheitshalber evakuiert. Aufgrund der Absperrmaßnahmen kam es zu starken Verkehrsbehinderungen.
Die Feuerwehr konnte durch massiven Wassereinsatz die Dämpfe weitgehend niederschlagen und den Betonboden der Eishalle soweit abkühlen, dass sich die Lage stabilisierte und kein weiteres Ammoniak entwich. Bis zur fachgerechten Entsorgung des Tankinhalts bleibt aber eine Absperrung des unmittelbaren Gefahrenbereichs bestehen.
Die weiteren Ermittlungen werden vom Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt der Reutlinger Polizeidirektion mit Unterstützung des Umweltschutzamtes des Landratsamtes übernommen. Von der Staatsanwaltschaft Tübingen wurde außerdem die Hinzuziehung eines Sachverständigen angeordnet. Die entsprechenden Ermittlungen dauern an.
Insgesamt waren 250 Feuerwehrleute im Einsatz. Das DRK war mit 45 Mitarbeitern und 5 Notärzten vor Ort. Die Polizei war mit 55 Beamten im Einsatz.
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