Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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»Sie sind die Helden des Alltags«

von Gea Reutlingen

Verbandsversammlung - Feuerwehren im Kreis Reutlingen sind im vergangenen Jahr 2 425 Mal alarmiert worden
»Sie sind die Helden des Alltags«

GRAFENBERG. Von einem »relativ ruhigen« Einsatzjahr berichtete Walter Herrmann in seinem letzten Jahr als Kreisbrandmeister bei der Kommandanten-Dienstversammlung des Kreises Reutlingen in der Rienzbühlhalle in Grafenberg.

 

Ehrungen beim Kreisfeuerwehrverband Reutlingen: Willi Möck (11 Jahre Sonnenbühler Komandant), Gunter Hespeler, Manfred Lutz (47 Jahre im aktiven Dienst und 30 Jahre Kommandant in Pliezhausen), Oskar Schnitzer (mehr als ein Jahrzehnt Kommandant am PLK Zwiefalten) und Andreas Aichele (von links). FOTO: MUT Im abgelaufenen Jahr gab es bei den Feuerwehren im Landkreis keine spektakulären Einsätze oder Großschadenslagen, die von den Wehren nicht hätten bewältigt werden können, so der Kreisbrandmeister. Obwohl die Anzahl der Einsätze zurückging, könne nicht von einem ruhigen Jahr gesprochen werden. Entsprechend fiel das Lob von Landrat Thomas Reumann aus: »Für mich sind Sie die Helden des Alltags. Sie gehen da rein, wo andere rausrennen.« Die freiwilligen Hilfskräfte seien der Garant dafür, dass die Feuerwehr in ihrer Struktur stabil und intakt sei.

Erfreulich hoher Personalstand Dem Bericht des Kreisbrandmeisters war zu entnehmen, dass die Gemeinde- und Werkfeuerwehren zu insgesamt 5 336 Einsätzen gerufen worden sind. Dies entspricht einem Rückgang von 566 Einsätzen gegenüber dem Vorjahr. Bei den Gemeindefeuerwehren gingen die Alarmierungen von 2 707 auf 2 425 zurück, bei den Werkfeuerwehren gab es einen Rückgang um 284 auf 2 911 Einsätze. Die Anzahl der Brandeinsätze blieb bei den Gemeindefeuerwehren mit rund 20 Prozent gleich wie im Jahr zuvor. Einen Rückgang von 10 auf 7,5 Prozent hat es bei den Gefahrstoffeinsätzen gegeben. Bei den Hochwasser- und Sturmschadeneinsätzen ein Rückgang von 11 auf 4,5 Prozent zu verzeichnen.

Mit 2 794 Frauen und Männern in 26 Gemeindefeuerwehren und 61 Feuerwehrbeamten sowie 149 Angehörigen der drei Werkfeuerwehren hat die Anzahl der Aktiven mit 3 004 Frauen und Männern den bisher höchsten Stand zu verzeichnen.

Bei den Jugendfeuerwehren sank die Mitgliederzahl um 23 auf 525 Angehörige. Der Frauenanteil lag mit 65 Frauen bei den Gemeindefeuerwehren und drei Frauen bei den Werkfeuerwehren bei 2,26 Prozent. Auch in Zeiten knapper Kassen investieren die Kommunen in ihre Feuerwehren. Statistisch gesehen bezahlt jeder Bürger im Kreis Reutlingen pro Jahr 48 Euro für den Brandschutz.

Von einem Jahr, das im Zeichen des Wechsels gestanden habe, berichtete der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Reutlingen, Eningens Kommandant Gunter Hespeler. Nachdem Hans-Peter Merker nach 23 Jahren sein Amt abgegeben habe, habe man keine leichte Aufgabe übernommen. Wie der Applaus unterstrich, stehen die Feuerwehren hinter ihm und seinem Stellvertreter Andreas Aichele aus Zwiefalten. In diesem Jahr wird der Landesjugendfeuerwehrtag vom 22. bis 24. Juli der Höhepunkt im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Feuerwehren im Landkreis sein. Darauf ging Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Heinlin ein. Unter anderem wird es bei dem Treffen einen Weltrekordversuch »Die längste Eimerkette der Welt« geben: Um ins Guiness-Buch der Rekorde zu kommen, werde man wohl mindestens 5 000 Eimerträger benötigen, rechnete Heinlin vor.

»Urgestein der Feuerwehr« Ein besonderer Moment war dann die Auszeichnung von drei verdienten Feuerwehrangehörigen, die zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden: Willi Möck führte elf Jahre lang die Feuerwehr in Sonnenbühl. Mehr als ein Jahrzehnt lang war Oskar Schnitzer Feuerwehrkommandant der Werkfeuerwehr des Landeskrankenhauses in Zwiefalten.

Als »Urgestein der Feuerwehr« bezeichnete Gunter Hespeler den langjährigen Kommandanten der Feuerwehr Pliezhausen: Manfred Lutz blickt auf insgesamt 47 Jahre aktiven Dienst. 30 Jahre lang war er nicht nur Kommandant, sondern auch Mitglied des Kreisfeuerwehrverbands. »Das sind die Zahlen eines großen Feuerwehrlebens«, zollte ihm Hespeler Respekt. (mut)