Oberbürgermeisterin Barbara Bosch hat gestern auf dem Marktplatz in Anwesenheit von Bürgermeister Alexander Kreher, den Mitgliedern des Gemeinderates und zahlreicher Bürgerinnen und Bürger den neuen Feuerwehrkran an die Berufsfeuerwehr übergeben. Ein schöner Tag, nicht nur für die Feuerwehr, sondern vor allem für die Reutlinger Bürger, zu deren Sicherheit die Technik vorgehalten werde, so Barbara Bosch bei Ihrer Ansprache.
Bevor Martin Reicherter, Abteilungsleiter Technik der Feuerwehr Reutlingen, den Anwesenden den neuen Kran erläutern konnte, dankte Harald Herrmann, Kommandant der Feuerwehr Reutlingen den politischen Verantwortlichen aus Stadt und Landkreis für die Unterstützung im Rahmen der Beschaffung. Dieses hochmoderne Gerät sei bei der Feuerwehr mehr als notwendig, um den gestiegenen Anforderungen bei der technischen Rettung gerecht werden zu können, so der Reutlinger Kommandant.
Die Ersatzbeschaffung war notwendig geworden, da der heute nahezu 24 Jahre alte Kran überaltert und reparaturanfällig ist. Er fällt mit zunehmender Häufigkeit aus, Ersatzteile sind oft nicht mehr verfügbar und müssen als Sonderanfertigung hergestellt werden, was sehr teuer und mit hohen Ausfallzeiten verbunden ist. Jüngst mussten bereits zweimal Teile vom Schrottplatz besorgt werden. Zudem konnte der bisherige Feuerwehrkran seine Aufgaben nur noch teilweise erfüllen, da die Fahrzeuge in den letzten 25 Jahren immer größer und schwerer geworden sind, insbesondere die LKWs. Teilweise konnten diese Fahrzeuge bei einem Rettungseinsatz nur noch im Grenzbereich angehoben werden.
Der Feuerwehr-Kranwagen ist ein wichtiger Bestandteil des Rüstzuges der Feuerwehr Reutlingen. Er bildet in der Fahrzeugkonzeption nach dem Feuerwehr-Bedarfsplan der Stadt Reutlingen neben dem Vorausrüstwagen und den kombinierten Lösch-/Hilfeleis-tungsfahrzeugen anstelle eines Rüstwagens die schwere technische Komponente mit einer Seilwinde ab. Dadurch konnten in der Vergangenheit die zwei Fahrzeuge mit Seilwinde (Rüstwagen RW-2 und Gerätewagen GW-2 Öl) eingespart bzw. durch einen Abrollbehälter ersetzt werden.
Die Kosten für die Ersatzbeschaffung des Feuerwehrkrans beliefen sich auf rund 940.000 .
Das Land Baden-Württemberg beteiligte sich an der Beschaffung in Höhe von insgesamt 495.000 .
Der neue Kran hat eine Hublast von 40 Tonnen, um bei einer Ausladung von 12 Metern noch rund 10 12 Tonnen anheben zu können. Der Kran verfügt über einen Allradantrieb und lenkbare Achsen, um geländegängig und wendig zu sein. Sein Arbeitsausleger beträgt 50 m, das zulässige Gesamtgewicht 48 Tonnen. Mit der Zusatzausstattung einer Seilwinde und der feuerwehrtechnischen Beladung ist der Feuewehrkran eine multifunktionale Rettungs- und Arbeitsmaschine, die zu technischen Hilfeleistungen, bei Verkehrsunfällen mit LKWs, zu Personenrettungen aus Baustellen, zum Heben und Senken von Lasten, aber auch zu Sicherungsmaßnahmen in Höhen nach Explosionen, Bauteileinstürzen sowie bei Unwetterlagen eingesetzt wird.
Der Kran kann im Bedarfsfall sowohl im Stadtgebiet als auch zur Überlandhilfe im gesamten Land zum Einsatz kommen.