Zur diesjährigen Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg im badischen Breisach am Rhein trafen sich am 20. Oktober über 500 Vertreter der Feuerwehren des Landes, von Politik, anderen Hilfsorganisationen und der Wirtschaft. Dabei stand die Sorge um die auskömmliche Finanzierung des Feuerwehrwesens mit im Vordergrund. Der Verband warb auch für die Einrichtung von Kinderfeuerwehren, um die Folgen der demografischen Entwicklung auf die Feuerwehren zu mildern.
Die Forderung des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler, die Zweckbindung der Feuerschutzsteuer auf alle Fälle beizubehalten, stieß auf großen Applaus in der Breisgauhalle. Angesichts der aktuellen Haushaltslage des Landes befürchtete er, dass das Land die Zweckbindung aufhebt und Mittel zur Haushaltskonsolidierung entnimmt.
Die zukünftigen Auswirkungen der demografischen Entwicklung in Deutschland stellt die Feuerwehr vor große Herausforderungen. In 20 Jahren wird die für die Feuerwehr relevante Altersgruppe der 15- bis 44-jährigen um 4,1 Millionen abnehmen. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes regte deshalb an, das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr auf das achte Lebensjahr herabzusetzen und ein Konzept zur Kinderbetreuung zu erstellen. Weiter forderte der Verband Unterricht und Betreuung in den Ganztagesschulen um spätestens 16 Uhr zu beenden. Auf Dauer werden sich die Bereich durchsetzen, die das beste Konzept, die zuverlässigsten Angebote haben und die am besten in der Öffentlichkeit platziert sind, prognostizierte Knödler. Er sehe gerade aus diesen drei Gründen gute Chancen für die Jugendfeuerwehr, sich auf dem Markt der Möglichkeiten behaupten zu können.
Auf große Zustimmung der Delegierten stieß die neue Uniform für die Feuerwehren im Land ebenso wie die neuen Dienstgrade. In einem für die Feuerwehr einmaligen internetbasierten Beteiligungsprozess entwickelte eine breit besetzte Arbeitsgruppe Vorschläge zur neuen Gestaltung. Knödler würdigte die Arbeit der Gruppe. Es sei ihr gelungen, eine moderne Uniform zu kreieren und die Dienstgrade für alle Bereiche des baden-württembergischen Feuerwehrwesens mit einheitlicher Systematik aufeinander abzustimmen. Er wies auch darauf hin, dass eine ordentliche Kleidung wichtig für die Darstellung der Feuerwehren in der Öffentlichkeit und ein Anreiz für die jungen Menschen sei, den Feuerwehren beizutreten.