In der ersten Februarwoche des Jahres war die Reutlinger Feuerwehr einmal mehr stark gefordert. Neben den alltäglichen Aufgaben einer Großstadtfeuerwehr mit Bränden oder Hilfeleistungen (z.B. Türöffnungen, Personenrettungen) waren im Verlauf der ersten Februarwoche vielfach besondere Fähigkeiten und Fachwissen der Einsatzkräfte gefordert.
Im Verlauf der Woche musste mehrmals die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) auf Anforderung verschiedener Kommunen im Land ausgelöst werden. Beispielhaft sei eine Warnung am späten Mittwochabend erwähnt, wo ein Großbrand die Warnung von drei Landkreisen gleichzeitig erforderte. Die Berufsfeuerwehr Reutlingen führt bereits seit 2016 die Gefahreninformationen für den Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg durch.
Spezialwissen erforderte auch die Rettung einer schwergewichtigen Person. „Transportunterstützung für den Rettungsdienst“ lautete der Einsatzauftrag, der zunächst einen Routineeinsatz vermuten ließ. Während der Rettungsdienst normalerweise durch zusätzliches Trägerpersonal oder technisches Gerät (Feuerwehrkran) unterstützt werden kann, machten die Lage des Gebäudes sowie die räumliche Enge der vorhandenen Treppenräume den Einsatz der Höhenrettungsgruppe erforderlich. Die Höhenrettungsgruppe ist die speziell für Rettungsmaßnahmen in Höhen und Tiefen mit Seiltechnik ausgebildet, so dass es Hand in Hand mit den Kollegen der Hilfsorganisationen sowie dem Einsatz von Spezialgerät der Höhenrettung (Flaschenzug) gelang, die Person aus dem Gebäude zu retten und anschließend in die Klinik zu transportieren.
Das Fachwissen der Reutlinger Feuerwehr war auch außerhalb der Stadtgrenzen in Zainingen gefragt. Ein Unglücksfall mit Flüssiggas hatte zunächst einen überörtlichen Einsatz der Feuerwehren aus Römerstein und Bad Urach zur Folge. Im Verlauf des Einsatzes wurde zudem die Gefahrstoffeinheit der Feuerwehr Reutlingen mit einem Erkunderfahrzeug mit spezieller Messtechnik und einem Fachberater Chemie an die Einsatzstelle gerufen. Vor Ort konnte zwar noch leichter Gasgeruch festgestellt werden, aber keine gefährliche Gaskonzentration gemessen werden. Messfahrten im Umgebungsbereich der Einsatzstelle erbrachten ebenfalls keinen Hinweis auf weitere Gefahren, so dass der Einsatz nach rund 2 Stunden beendet werden konnte.
Überlandhilfe leistete auch die Wasserrettung, eine weitere Spezialeinheiten der Reutlinger Feuerwehr, nachdem es eine Person im Neckar zu retten galt. Da die Person von örtlichen Einsatzkräften schnell aufgefunden werden konnte, konnte der überörtliche Einsatz für die Reutlinger Einsatzkräfte schnell wieder beendet werden.
Insgesamt musste die Feuerwehr Reutlingen innerhalb der ersten Februarwoche rund 30 Hilfeersuchen unterschiedlichster Art und Anforderungen abarbeiten. Garant einer erfolgreichen und professionellen Erledigung aller gestellten Aufgaben war einmal mehr die Schlagkraft der Reutlinger Feuerwehr durch das Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt sowie einer ständigen Aus- und Weiterbildung in allen Bereichen des Feuerwehrwesens.