Mit einem kurzen Jahresrückblick in Bildern begann am Freitagabend am 24. Januar in der vollbesetzten Fahrzeughalle der Feuerwache die Jahreshauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr. Die beiden Kommandanten – Stellvertreter Adrian Röhrle und Frank Wittel konnten wieder zahlreiche Gäste und Feuerwehrangehörige begrüßen, erstmals auch Thomas Keck als Oberbürgermeister der Stadt.
Ein Highlight erlebte die Veranstaltung dann gleich zu Beginn, als Feuerwehrkommandant Harald Herrmann seinen Bericht für das vergangene Jahr 2019 vortrug. Zufrieden könne man auf ein spannendes, arbeitsreiches und turbulentes Jahr mit Licht und Schatten zurückblicken, so Harald Herrmann. Trotzdem, dass der Unfall des Feuerwehrkrans im November für die Kollegen glimpflich ausgegangen war, hatte das Erlebte bei den Feuerwehrangehörigen tiefe Spuren hinterlassen und die Gefahren und Risiken im Feuerwehralltag verdeutlich. „Wir hatten 2019 großes Glück gehabt“, so der Kommandant wörtlich. Mit 1.815 Einsätze pro Jahr waren die Einsatzzahlen auf dem hohen Niveau der Vorjahre geblieben. Dem Umstand, dass Reutlingen 2019 von Unwettern weitgehend verschont blieb, war es zu verdanken, dass die Rekordmarke von 2018 mit über 2.200 Einsätzen unerreicht geblieben war. Personell und technisch gut aufgestellt steht die Feuerwehr immer wieder vor neuen Herausforderungen. Beispielhaft sind die Brände von Elektrofahrzeugen oder zunehmenden Waldbrände im Fokus der Einsatzvorbereitung. Dankbar und stolz über das Geleistete hatte der Reutlinger Feuerwehrkommandant auch Grund zur Sorge. Ein weiterer Rückgang der Hilfsfristen im Zielkonflikt mit den zunehmend geforderten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, die Reform zur Notfallversorgung in den Leitstellen wird nachteilige Auswirkungen für den Brandschutz in Reutlingen und darüber hinaus haben, denen es gemeinsam entgegenzutreten gilt.
Dem Bericht des Kommandanten folgten die Tätigkeitsberichte der Abteilungen. Der Leiter der Reutlinger Tauchergruppe Uli Meyer erinnerte zum 30-jährigen Jubiläum an die Anfänge des Tauchwesens, bevor Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Bleher über die Aktivitäten der Kinder- und Jugendfeuerwehr berichten konnte. Von einem guten Miteinander und vielen Aktivitäten berichtete auch Siegfried Armbruster, Leiter der Alterabteilung.
Oberbürgermeister Thomas Keck dankte allen Feuerwehranghörigen - im Haupt- und Ehrenamt - für ihre Leidenschaft und ihr Engagement zum Wohle der Reutlinger Bürgerinnen und Bürger mit den Worten: „Sie machen einen tollen Job, weiter so!“ Er hob die erfolgreiche Jugendarbeit, die Städtepartnerschaft als besondere Verdienste der Feuerwehr im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich hervor. Beeindruckt uns stolz zugleich zeigte sich der Oberbürgermeister, dass seine Feuerwehr weit über die Stadtgrenzen hinauswirkt und die Früchte des interkommunalen Austauschs immer wieder Früchte tragen. Die Hochwasserpartnerschaft im Echaztal nannte er als bestes Beispiel hierfür. Bevor Thomas Keck der Feuerwehr am Ende seiner Ansprache das Prädikat „Aushängeschild der Stadt“ verlieh, versprach er, auch in schwierigen Zeiten für die Feuerwehr einzustehen und dafür Sorge tragen, dass es nach Führungswechsel bei der Feuerwehr weitergeht. Kommandant Harald Herrmann hatte angekündigt, 2021 in den Ruhestand zu treten. Der Stv. Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle wechselt im Herbst diesen Jahres zur Feuerwehr Ulm, weshalb der Stellennachbesetzung besonderes Augenmerk gilt.
Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung und einem herzhaften Vesper fand die Versammlung mit Ehrungen und Beförderungen ihre Fortsetzung.