Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

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Hauptversammlung der Feuerwehr Reutlingen: Auf die Feuerwehr ist Verlass

Mit Eindrücken und Bildern des vergangenen Jahres begann die Hauptversammlung der Reutlinger Feuerwehr am vergangenen Freitag in der Feuerwache in der Hauffstraße. In der voll besetzten Fahrzeughalle konnten die beiden Kommandanten – Stellvertreter Adrian Röhrle und Frank Wittel zahlreiche Gäste und Feuerwehrangehörige begrüßen, bevor dann Feuerwehrkommandant Harald Herrmann seinen Bericht für das vergangene Jahr 2016 vortrug.

 

Im Gedenken an die im letzten Jahr im Einsatz bundesweit verunfallten und verstorbenen Feuerwehrkameraden verdeutlichte Herrmann zunächst die Gefahren und Risiken im Feuerwehrdienst verbunden mit den weltweiten Kriegen, Terroranschlägen und vielen belastenden Einsätzen. Nach einem doch sehr nachdenklichen Beginn blickte Herrmann dennoch sehr zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Zufrieden u. a. deshalb, weil die 1.793 Einsätze ohne nennenswerte Verletzungen bewältigt werden konnten und 144 Personen aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet werden konnten.

 

Rund 1.800 Einsätze bedeuteten einen Anstieg der Einsatzzahlen um 24%. Nennenswert waren eine Vielzahl von Zimmer- und Wohnungsbränden, ein Tiefgaragenbrand, die Großbrände (Firma Renz, Dettingen, Gönningen), Tierrettungen, schwere Verkehrsunfälle, die Messerattacke in der Reutlinger Innenstadt, viele Fehleinsätze und die Unwetterereignisse im Frühsommer des vergangenen Jahres.  Insbesondere die Zunahme und Erkenntnisse der Hochwasserlagen erfordern aus feuerwehrtechnischer Sicht zusätzliche Maßnahmen zum abwehrenden Hochwasserschutz, sowohl baulich als auch technisch zur Lageeinschätzung, Einsatzplanung und Sicherstellung der erforderlichen Logistikaufgaben.

 

Wie bereits in den Vorjahren zeigte sich der Kommandant besorgt bzgl. der Entwicklung der Hilfsfristen, die Zeit, die der Feuerwehr bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle maximal zur Verfügung steht und in mindestens 80% aller Einsätze eingehalten werden soll. Obwohl die mit dem Gemeinderat vereinbarte Hilfsfrist noch eingehalten werden konnte, steht die Einhaltung der Hilfsfristen im Zielkonflikt mit den zunehmend geforderten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen.

 

Personell und technisch ist die Feuerwehr weiterhin auf einem guten Stand. Diese Tatsache dürfe aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch in den kommenden Jahren weitere zahlreiche Ersatzbeschaffungen und Sanierungsmaßnahmen anstünden, so der Kommandant wörtlich.

 

Ein Schwerpunkt der Feuerwehrarbeit war 2016 auch die Ausbildung geblieben. Neben zahlreichen Aus- und Fortbildungen im Stadtgebiet und auf der Feuerwache wurden rund 80 Feuerwehrangehörige in der Tunnelbrandbekämpfung in der Schweiz, die Angehörigen der Wasserrettung im Tauchturm der Feuerwehrschule Koblenz oder im Wildwasserkanal in Augsburg weiterqualifiziert.

 

Mit einem Ausblick und Dankesworten schloss Harald Herrmann einen sehr eindrucksvollen und anschaulichen Bericht über das Reutlinger Feuerwehrwesen 2016.

 

Dem Bericht des Kommandanten folgten die Tätigkeitsberichte der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie der Altersabteilung. Besonders erfreulich war, dass gerade die Kinder- und Jugendfeuerwehr nichts an Attraktivität verloren hat und sich weiterhin sehr positiv entwickelt. Strahlende, fröhliche Kinder in Film- und Bildausschnitten sowie das Bekenntnis der Kinderfeuerwehr „Wir sind gerne bei der Feuerwehr“ konnte dies nur allzu gut verdeutlichen. 

 

Bürgermeister Alexander Kreher dankte in Vertretung von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch der gesamten Feuerwehr - im Haupt- und Ehrenamt - für ihren professionellen und leidenschaftlichen Einsatz sowie die unverzichtbare Arbeit zum Wohle der Reutlinger Bürgerinnen und Bürger. Nicht nur in Reutlingen, auch im Landkreis und darüber hinaus sei Verlass auf die Reutlinger Feuerwehr. Im Hinblick auf die Entwicklung der Stadt sei die Feuerwehr bestens gerüstet und aufgestellt, so der Bürgermeister.

 

Nach einer halbstündigen Unterbrechung und einem herzhaften Vesper fand die Versammlung ihre Fortsetzung mit Ehrungen und Beförderungen.

 

Grußworte zum Abschluss der Versammlung sprachen der Kreisbrandmeister Wolfram Auch und der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Gunter Hespeler. Beide sprachen der Reutlinger Feuerwehr Dank und Anerkennung aus.