Die Sicherung des Nachwuchses und eine neue Höchstmarke bei den Einsatzzahlen - die Feuerwehr Reutlingen stellte die Feuerwehr 2011 vor großen Herausforderungen. Dies wurde aus dem Bericht des Feuerwehrkommandanten Harald Herrmann über den Stand des Feuerwehrwesens in der Stadt Reutlingen bei der Hauptversammlung am Freitagabend in der Feuerwache deutlich.
Neben den 13 Einsatzabteilungen sowie der Jugend- und Altersabteilung konnte Oberbrandrat Adrian Röhrle auch Vertreter aus Politik, der Polizei und den Hilfsorganisationen begrüßen, bevor Kommandant Harald Herrmann einen Bericht über den Stand des Feuerwehrwesens in Reutlingen gab.
Mit 465 aktiven Feuerwehrangehörigen, davon 62 Einsatzbeamte aus der Berufsfeuerwehr, konnte der Personalstand im Vergleich zum Vorjahr etwa auf gleichem Niveau gehalten werden, sagte Stadtbranddirektor Harald Hermann. Trotzdem müsse die personelle Entwicklung weiterhin sorgfältig beobachtet werden. Setze sich der Trend fort, zwischen 45 und 50 Jahren den aktiven Dienst zu beenden, würden in den kommenden Jahren 68 Feuerwehr-angehörige ausscheiden. Bereits heute würde in sechs Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr die Sollstärke nicht mehr erreicht.
Auch die Altersstruktur sei nicht mehr ideal. Das Durchschnittsalter liegt in den Einsatzabteilungen bei 37 Jahren. Atemschutzeinsätze verlangten eine hohe physische und psychische Belastbarkeit, die idealerweise von 18- bis 25-Jährigen erbracht wird. Doch genau diese Altersgruppe sei geschrumpft, »sodass heute die Hauptlast der Feuerwehrarbeit von 26- bis 45-Jährigen zu tragen ist«, so Hermann.
Die Einsätze sind gegenüber dem Vorjahr um 41,5 Prozent gestiegen. Zwar haben zwei Unwetter mit 130 Einsätzen einen großen Anteil daran. Doch sie erklären nur ein Drittel der Zunahme. 1 514-mal musste die Feuerwehr zum Einsatz ausrücken. »Die Zahl der Brandereignisse erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 287 auf 349«, so Hermann.
In seiner Ansprache dankte Bürgermeister Peter Rist den Feuerwehrleuten. »Die Feuerwehr ist ein Aushängeschild für Reutlingen.« Wie gut die Mannschaft ist, zeige sich in den Abwerbeversuchen anderer Feuerwehren.