Was am Samstag, dem 13. April 2019 um 14.30 Uhr nach einem schweren Verkehrsunfall auf der neuen Ortsumfahrung B313 aussah war glücklicherweise nur eine Einsatzübung der Feuerwehren aus Grafenberg und Metzingen zusammen mit dem Rettungsdienst.
Nachdem die Eröffnung der Ortsumfahrung nun in greifbare Nähe gerückt ist wollten sich die Rettungskräfte nicht nur auf die Theorie verlassen, sondern Anfahrt und Abläufe auch praktisch trainieren. Angenommen wurde ein schwerer Verkehrsunfall zweier PKW, die im Bereich der Brücke Kohlbergerstraße frontal aufeinander gefahren waren, wodurch mehrere Personen verletzt und im Fahrzeug eingeklemmt waren. Ein zunächst unbeteiligter LKW geriet wenige Minuten später einige Meter entfernt in Brand und drohte komplett auszubrennen. Entsprechend einem als realistisch angenommen Ablauf traf ein Grafenberger „Helfer vor Ort“ als erster an der Unfallstelle ein. Es folgten das Hilfeleistungs-Löschfahrzeug HLF 10 aus Grafenberg, ein weiteres Löschfahrzeug aus Metzingen sowie der Rettungsdienst mit Notarzt- und Rettungswagen ebenfalls aus Metzingen. Die Feuerwehren befreiten die verletzten Fahrzeuginsassen, dargestellt von Mitgliedern der Grafenberger Jugendfeuerwehr, mit Schere und Spreizer aus ihren PKW und übergaben sie zur weiteren Versorgung dem DRK-Rettungsdienst. Zur Bekämpfung des LKW-Brandes, der mit Rauchpatronen realistisch inszeniert wurde, rückten wenige Minuten später das Grafenberger Löschfahrzeug LF 20 und das Metzinger Wechsellader-Fahrzeug mit dem Abrollbehälter „Großbrand“, der einen Löschwasservorrat von 7.000 Liter mit sich führt, zur Einsatzstelle aus. Relativ schnell konnte mit dieser geballten Ladung an Wasser der Brand bekämpft und der LKW vor einem Totalschaden bewahrt werden. Zur Unterstützung beider Einsatzbereiche waren noch ein Einsatzleitwagen der Feuerwehr Metzingen, das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF aus Grafenberg sowie ein Rettungswagen der DRK-Bereitschaften Großbettlingen vor Ort. Nach 35 Minuten konnte die Übung, die von annähernd 400 Zuschauern, darunter auch der Leiter des Polizeirevier Metzingen Herrn Wurz, der stellv. Kreisbrandmeister Hartmut Holder, der stellv. Grafenberger Bürgermeister Thomas Vorwerk, Herr Kröger vom Regierungspräsidium sowie zwei Vertretern des THW, verfolgt wurde erfolgreich beendet werden. Nachdem alles, unter Mithilfe der Kehrmaschine vom Metzinger Bauhof, wieder aufgeräumt war trafen sich die ca. 70 an der Übung beteiligten Aktiven noch zur Manöverkritik im Grafenberger Gerätehaus. Einsatzleiter Marco Hellmig und Kommandant Stefan Kleemann fassten den Einsatz nochmals kritisch zusammen, bevor es zum Abschluss für alle noch ein kleines Vesper, das die Mitglieder der Grafenberger Altersabteilung zwischenzeitlich hergerichtet hatten, gab.
Feuerwehr und Rettungsdienst wünschen der neuen Ortsumfahrung einen immer unfallfreien Betrieb, wenngleich man sich jetzt auf einen eventuellen Ernstfall gut vorbereitet sieht.