Fest - In Sickenhausen wurde das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. 1 200 freiwillige Arbeitsstunden. Kosten 718 000 Euro
Ehrenamtliche sind unverzichtbar

VON ALEXANDER THOMYS

REUTLINGEN-SICKENHAUSEN. Das neue Feuerwehrhaus der freiwilligen Feuerwehr Sickenhausen schien bei seiner feierlichen Eröffnung fast zu klein geraten zu sein: Dicht gedrängt saßen die Feuerwehrleute mit ihren Gästen in der neuen Fahrzeughalle, in der künftig die beiden Fahrzeuge der Sickenhäuser Abteilung, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Mannschaftstransportwagen samt Anhänger, ihr Domizil finden. Rund 718 000 Euro kostete der Neubau, das Land förderte das Vorhaben mit rund 105 000 Euro.

Die Argumente für den Neubau hätten trotz Finanzkrise am Ende überwogen, betonte Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. Jetzt bekomme Sickenhausen »etwas Gscheits«, wobei der Neubau einen »ansprechenden, aber verantwortungsvollen« Eindruck hinterlasse.

Im Prinzip war der Neubau unumgänglich. Das bisherige Spritzenmagazin aus den späten 1950er-Jahren in der Ortsmitte war veraltet und hielt den Anforderungen nicht mehr stand. Selbst mit teuren Sanierungen wäre das Gebäude nur eine Notlösung geblieben. »Damals hat man noch nicht damit gerechnet, dass es einmal Feuerwehrfrauen geben würde«, nannte Abteilungskommandant Klaus Nagel nur eines der Probleme der alten Feuerwache.

Nagels 23-köpfige Einsatzabteilung hatte sich mit den acht Jugendfeuerwehrleuten in 1 200 Arbeitsstunden am Neubau beteiligt. »Alle haben voll mitgezogen«, lobte Nagel sein Team. Und Reutlingens Stadtbranddirektor Harald Herrmann betonte in seiner Ansprache: »Die Gefahrenabwehr in einer Großstadt ist flächendeckend nur zusammen mit Ehrenamtlichen zu leisten.« Rund 200 Quadratmeter stehen den Sickenhäusern nun zur Verfügung, bisher waren es nur etwa 160 - für Besprechungen und Schulungen mussten die Wehrmänner ins Rathaus umziehen. Solcherlei Provisorien gehören nun der Vergangenheit an. Was aus dem alten Feuerwehrhaus wird, ist bisher noch unklar. Eine Sanierung ist jedenfalls nicht wirtschaftlich machbar. »Wir haben schon einige Ideen, aber vorläufig bleibt es so stehen, wie es ist«, so Bezirksbürgermeister Erich Fritz. (GEA)

http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/ehrenamtliche+sind+unverzichtbar.1594637.htm