Kreisfeuerwehrverband Reutlingen

Suchergebnis löschen

Beherzter Baggerbiss fürs neue Sickenhäuser Feuerwehrhaus

Seit 1975 haben sich die Einsätze der Feuerwehr in Reutlingen verdreifacht
- Grund genug, den freiwilligen Feuerwehrdienst zu fördern, betont Oberbürgermeisterin Barbara Bosch: "Das neue, modern ausgestattete Sickenhäuser Feuerwehrhaus wird dazu beitragen."

Um dem neuen Feuerwehrhaus im Sickenhäuser Gewerbegebiet "Lange Morgen" den Weg zu ebnen, rückt die Oberbürgermeisterin sogar mit schwerem Gerät an:
Beim Baggerbiss ist ihr der Beifall zahlreicher Feuerwehrleute sicher. Rund ein Jahr wird es nun dauern, bis die 23 aktiven Mitglieder der Sickenhäuser Freiwilligen Feuerwehr, die acht Nachwuchswehrler und die zehn Angehörigen der Altersabteilung ihr neues Domizil beziehen können, aber das Warten wird sich lohnen, verspricht die Rathaus-Chefin: "Hier entsteht ein kleines, aber feines Feuerwehrgebäude."

Eines vor allem, das den gestiegenen Ansprüchen an die Wehr gerecht wird, denn das neue Haus beherbergt einen Unterrichtsraum. Der ist zum einen wichtig für die Jugendarbeit der Sickenhäuser, zum andern ist der Raum nach den einschlägigen Vorschriften auch erforderlich, um einen Landeszuschuss zu bekommen. 105.000 Euro gibt's nun vom Land, insgesamt kostet das Feuerwehrhaus rund 720.00 Euro.

Leicht gemacht hat sich der Gemeinderat die Entscheidung für den Neubau nicht, so die Oberbürgermeisterin: "Aber gerade in der Konjunkturkrise müssen wir in einzelne ausgewählte Projekte investieren - um Perspektiven für die Zukunft unserer Stadt und unserer Betriebe zu schaffen." Ein weiteres Argument für den Neubau sei der Zustand des alten Feuerwehrhauses.
Das Gebäude aus dem Jahr 1957 ist nicht viel mehr als eine einfache Garage mit einem Asbestzementdach und ohne Wärmedämmung, die notwendige Sanierung wäre viel zu teuer geworden.

Daran, dass die ehrenamtlichen Floriansjünger auch weiterhin unterstützt werden müssen, gibt es keinen Zweifel: "Seit 1975 haben sich die Einsätze der Feuerwehr in Reutlingen verdreifacht", resümiert die Rathaus-Chefin.
Aus den damals 425 freiwilligen Einsatzkräften sind inzwischen 398 geworden, dazu kommen 62 Berufsfeuerwehrleute. Das im Jahr 1985 entstandene und stetig fortgeschriebene Reutlinger Feuerwehrkonzept bindet die Wehren aus den Stadtteilen stark ein - ein Drittel ihrer Einsätze absolvieren diese inzwischen außerhalb ihres jeweiligen Bezirks. "Sie sind deshalb auch in der Gesamtstadt notwendig und spielen eine wichtige Rolle für die Zukunftssicherung unserer Feuerwehr", weiß Barbara Bosch.

Das neue Feuerwehrhaus trägt zu dieser Zukunftssicherung bei. Es birgt aber noch viele weitere Pluspunkte, erläutert Architekt Gerhard Loew: "Der Ortswechsel hat einsatzstrategische Vorteile." Innerhalb eines Jahres, so der Architekt, soll auf dem Grundstück im "Lange Morgen" ein kompakter Pultdachbau mit hoher Funktionalität sowie einem "Energiesparpullover", also einer exzellenten Wärmedämmung, entstehen. Das Ganze geht nur mit zahlreichen Eigenleistungen: Die Sickenhäuser Wehrler haben sich bereit erklärt, tatkräftig Hand anzulegen.