Die Erschließung des neuen Industriegebiets zwischen Metzingen und Neuhausen läuft auf Hochtouren. Dort haben jetzt auch die Arbeiten für die neue Feuerwache und den Baubetriebshof begonnen. Ende 2022 soll das rund 27-Millionen-Euro-Großprojekt fertig sein. Zuschüsse gibt es dafür in Höhe von rund 1,135 Millionen Euro.
Nicht nur Technik-Interessierte kommen derzeit aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit Großgeräten, teilweise sind bis zu zehn Bagger gleichzeitig im Einsatz, wird das Industriegebiet in Verlängerung zur Paul-Lechler-Straße erschlossen. Tausende Tonnen von Humus sind bereits abgeschoben oder auf direktem Weg auf Felder der örtlichen Landwirte verteilt worden.
Fast gleichzeitig wird in einer Bauzeit von rund zwei Jahren ein Gebäude entstehen das gleich zwei Funktionen erfüllt: Die Feuerwache und der Baubetriebshof Metzingen, wobei die Feuerwehren Metzingen und Neuhausen zentral auf dem 14.000 Quadratmeter großen Grundstück zusammengeführt werden. Das bringt auch Synergien: Es muss nur ein Gebäude unterhalten werden anstatt bisher drei. Denn: Die Verlegung des Baubetriebshofes spart noch ein weiteres Gebäude ein. Künftig werden Schulungs- und Besprechungsräume sowie die umfangreich ausgestatteten Werkstätten und die Waschhalle gemeinsam mit der Feuerwehr genutzt.
Das Gebäude ist so konzipiert, dass die Einsatzfahrzeuge im Alarmfall schnell über die neue Brücke in Richtung Ulmer Straße oder über die Paul-Lechler-Straße abrücken können. Der Baubetriebshof erhält 20 und die Feuerwehr Platz für 25 Einsatzfahrzeuge und Abrollcontainer. Lagerfläche für Schüttgüter des Bauhofes und eine Übungsfläche für die Feuerwehr sind ebenfalls eingeplant. Das Gebäude ist so ausgelegt, dass es noch Reserveflächen gibt. Somit sind beide Nutzer für die nächsten Jahrzehnte gerüstet.
Ein Novum ist die Verwendung von Leichtbeton in den Außenwänden. Die 60 Zentimeter starken Wände übernehmen hierbei auch die Funktion der Dämmung, mit dem Ergebnis, dass das gesamte Bauwerk in Sichtbeton erstellt wird. Bauphysikalisch soll der verwendete Beton auch das Klima im Gebäude auf natürliche Weise regulieren. Geheizt wird mit Nahwärme, die von den Stadtwerken geliefert wird und später das gesamte Baugebiet versorgen soll. Das Flachdach wird teilweise begrünt und in großen Teilen mit einer PV-Anlage belegt. Mit dem 23 Meter hohen Schlauchturm wird die Feuerwache auch aus der Ferne eindeutig erkennbar sein. Aber auch der Baubetriebshof wird sichtbar durch ein 16 Meter hohes Salzsilo geprägt. Insgesamt sollen rund 850 Tonnen Stahl verbaut werden. Hartmut Holder - Feuerwehrkommandant.