„Das Jahr 2013 – ein besonderes Jahr“. Unter dieses Motto stellte Kommandant Stefan Kleemann die 128. Hauptversammlung der Freiw. Feuerwehr Grafenberg, zu der alle Mitglieder am vergangenen Samstag in das Feuerwehrhaus eingeladen waren.
In seiner Begrüßung konnte der Kommandant die Mitglieder der Einsatz-, Jugend- und Altersabteilung recht herzlich willkommen heißen. Ein besonderer Gruß galt der Bürgermeisterin Frau Annette Bauer, dem Bürgermeister außer Dienst Herrn Holger Dembek, Kreisbrandmeister Wolfram Auch, dem Revierleiter der Polizei Metzingen Herrn Kächele sowie Kommandant Hartmut Holder und Robin Diez von der Metzinger Stützpunktwehr. Einen sehr großen Rahmen in seinem folgenden Jahresbericht nahm natürlich das nie für möglich gehaltene Hagelunwetter vom 28. Juli 2013 ein. Innerhalb von nur 15 Minuten wurden in Grafenberg fast alle Dächer, Dachfenster und Lichtkuppeln mehr oder weniger beschädigt. Bei der unmittelbaren Schadensbehebung in den zwei Folgetagen kam man auf 403 Einsatzstellen, die einer Gemeindefeuerwehr personell, technisch und taktisch ihre Grenzen aufgezeigt haben. Durch die schnell verfügbare Unterstützung aus dem Landkreis am Schadentag und aus dem ganzen Land in den Folgetagen konnte aber trotzdem einem Großteil der Betroffenen geholfen werden. Bewährt habe sich bei diesem Unwetter die Feuerwehrstruktur in Baden-Württemberg, durch die es überhaupt erst möglich war so kurzfristig derart starke Kräfte im Landkreis zu konzentrieren. Jeder der an dieser Struktur sägt reduziert die Sicherheit unserer Einwohner, so der Kommandant weiter. Neben dem Hagelunwetter galt es aber auch die anderen übers Jahr verteilte Einsätze zu bewältigen. So waren noch mehrere Brandeinsätze, ein Gefahrguteinsatz, weitere Technische Hilfeleistungen und eine Überlandhilfe zu bearbeiten, was in der Summe für 2013 die unglaubliche Zahl von 441 Einsätzen ausmachte. Auch im Bereich Aus- und Weiterbildung war man wieder sehr aktiv. Je zwei Kameraden besuchten die Lehrgänge Ausbilder Truppmann/Truppführer und ein Seminar für Führungskräfte. Sieben absolvierten die Grundausbildung und einen Sprechfunkerlehrgang. Weiter wurden noch Maschinisten-, Atemschutzgeräteträger-, Jugendgruppenleiter- Gerätewart- und Motorsägenlehrgänge besucht. In der Grafenberger Wehr verrichten derzeit 48 aktive ihren Dienst in der Einsatzabteilung. Die Altersabteilung hat 16 Angehörige, in der Jugendfeuerwehr sind 10 Mädels und Jungs aktiv. Leider musste man im abgelaufenen Jahr auch Abschied nehmen. Nach 32 Jahren im Dienst der Einsatzabteilung verstarb Eckard Thüringer nach langer schwerer Krankheit. Zu Ehren des verstorbenen Kameraden erhob sich die Versammlung zum stillen Gedenken. Zum Schluss seines Berichtes dankte Kommandant Stefan Kleemann allen die so positiv mit der Wehr zusammengearbeitet haben.
Die folgenden Berichte des Schriftführers Ralf Wurster, des Jugendwartes Steffen Imhof, des Leiters der Altersabteilung Manfred Wurster und des Kassier Ralf Wurster wurden aufmerksam verfolgt. Für die Kassenprüfer Achim Knöll und Ralf Kittelberger bescheinigte letzterer eine sauber geführte Kasse ohne Beanstandungen. Bevor Bürgermeisterin Annette Bauer die Entlastungen vornahm richtete sie einige Grußworte an die Versammlung. Mit dem Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr und der Planung des kommenden Jahres habe man eine umfassende Tagesordnung. Obwohl das Wirken der Wehr in der Öffentlichkeit stattfindet werde dies doch ohne großes Aufhebens gemacht. Das geleistet am 28. Juli und in den Wochen danach mache das Jahr für alle zum Jahr der Superlative. Die Feuerwehr sei daher unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinde, wofür sie ganz herzlich danken wolle. Mit den Einsätzen sei es aber längst nicht getan, so Frau Bauer weiter. Man besuche Übungen und Ausbildungen, kümmere sich um den Nachwuchs, pflege Kontakte zu den umliegenden Feuerwehren und bemühe sich um einen guten Zusammenhalt. Nebenbei leiste man auch noch seinen Teil zum kulturellen Leben im Ort wofür sie sich an dieser Stelle ganz herzlich und ausdrücklich bedanken wolle.
Beim folgenden Punkt Ehrungen konnte Harry Metschar vom Kreisbrandmeister Wolfram Auch mit dem Ehrenzeichen in Gold des Landes Baden-Württemberg für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet werden. Bianca Bader und Markus Euchner, der leider nicht anwesend sein konnte, durften auf 10 Jahre aktiven Dienst zurückblicken. Kommandant Stefan Kleemann dankte allen geehrten für ihre geleistete Arbeit. Auch einige Beförderungen konnten vermeldet werden. Andreas Kühfuß, Kai Schellig und Christoph Schnorr konnten zum Feuerwehrmann befördert werden, während sich Judith Bader ab sofort Oberfeuerwehrfrau nennen darf. Beim Punkt Neuaufnahmen konnten drei Kameraden nun offiziell in den Reihen der Einsatzabteilung willkommen geheißen werden. Aus der eigenen Jugendfeuerwehr traten im abgelaufenen Jahr Marcel Stiefel, Patrick Schurr und Felix Schur in die aktive Wehr über. Der Punkt Wahlen konnte relativ schnell erledigt werden. Mit Steffen Koch stand nur ein Ausschussmitglied zur Wiederwahl. Da er sich für eine Wahl wieder zur Verfügung stellte und kein weiterer Kandidat genannt wurde konnte Steffen Koch mit nur einer Enthaltung fast einstimmig für die nächsten 5 Jahre wiedergewählt werden.
Die Reihe der Grußworte eröffnete Kreisbrandmeister Wolfram Auch. Auch für den Landkreis Reutlingen sei das Jahr 2013 ein „besonderes Jahr“ gewesen, wie ja der Kommandant seinen Bericht überschrieben hätte. Gleich dreimal war der Landkreis von außergewöhnlichen Naturereignissen betroffen. Nach dem Hochwasser folgten zwei Hagelstürme, die eine Spur der Verwüstung hinterlassen haben. Der Hageleinsatz sei, so der Kreisbrandmeister weiter, der größte Feuerwehreinsatz in der Geschichte des Landkreises gewesen. Die Auswertung der Leitstelle zeige, dass in den ersten Tagen nach dem Unwetter insgesamt 10.900 Notrufe eingingen, woraus 5.800 Einsätze generiert worden seien. Im ganzen Landkreis seien 4.520 Einsatzkräfte tätig gewesen um die Not der betroffenen Menschen zu lindern. Die organisationsübergreifende Zusammenarbeit mit THW, DRK und Polizei habe sich bestens bewährt und gezeigt, dass das flächendeckende Hilfeleistungssystem hier ausgezeichnet funktioniert. Der Revierleiter der Polizei Metzingen Herr Kächele begrüßte zunächst ganz speziell die Jugend im Saal, sie seinen der Nachwuchs und werden die Aufgaben irgendwann an sich reißen. Die Wehr in Grafenberg sei sehr professionell aufgestellt, darauf könne die Gemeinde stolz sein. Von der Jugendfeuerwehr über die aktive Wehr bis zur Altersabteilung könne man sein ganzes Leben in der Feuerwehr verbringen. Der digitale Funk sei bei der Polizei mittlerweile in den drei Landkreisen Esslingen, Reutlingen und Tübingen eingeführt und funktioniere im Moment tatsächlich. Man könne sich auch bei der Feuerwehr darauf freuen, dies sei eine ganz tolle Einrichtung, so Revierleiter Kächele zum Abschluss seines Berichtes. Bevor Kommandant Stefan Kleemann die Versammlung mit der Ankündigung eines gemeinsamen Vespers schloss hatte er noch eine kleine Überraschung für die Bürgermeisterin Frau Bauer parat. Konnte man doch bei Ihrem Vorgänger Herrn Dembek im Einsatzfall immer auf eine Einsatzjacke aus der Kleiderkammer zurückgreifen sei dies bei Frau Bauer etwas schwieriger, weshalb sich der Kommandant freute ihr eine eigene Einsatzjacke mit der Aufschrift „Bürgermeisterin Grafenberg“ überreichen zu dürfen.